Jugend gestaltet nachhaltige Schule
25 Jahre Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE – Ursprung in der Agenda 21) und noch immer erfolgt an vielen weiterführenden Schulen noch nicht einmal eine Abfalltrennung. Dies verdeutlicht die Diskrepanz zwischen Wissen und Handeln.
Unser innovatives Projektwochen-Format zielt auf die Entstehung, Durchsetzung und Verbreitung von neuen sozialen Praktiken an Schulen, die ein nachhaltiges Alltagsverhalten zum Gegenstand haben. Hierfür müssen die Schüler durch ein kritisches Reflektieren der Nachhaltigkeitszusammenhänge (Vernetztes Denken) selbst erkennen, dass ein nachhaltiges Handeln notwendig ist (Grundüberzeugung durch Selbsterkenntnis). Zudem müssen sie eigene Belohnungsstrukturen (inkl. Mess- und Bewertungssysteme) schaffen, die die nachhaltig Handelnden an der Schule belohnen, z.B. über eine permanente Anerkennung, Bestätigung und Belohnung durch das direkte Umfeld.
Die Projektwochen werden in der Regel finanziert über Sponsoren. Wir freuen uns auf Ihre Anfrage über info@consideo.de. Bei Bedarf helfen wir auch gerne bei der Ansprache möglicher Sponsoren.
Unser Vorgehen
Die Schüler/-Innen werden über ein Planspiel für Vernetztes Denken sensibilisiert. Anschließend erhalten sie eine Einführung in das Vernetzte Denken und wenden die Methode direkt an zur
- Reflektion der Nachhaltigkeitszusammenhänge und des eigenen Alltagsverhaltens,
- Gestaltung einer zukünftig nachhaltigen Schule
- sowie zur Entwicklung geeigneter Belohnungsstrukturen (inkl. Mess- und Bewertungssysteme).
Nach der Vermittlung der Präsentationstechniken stellen die Schüler/-Innen ihre Konzepte der Schule und den geladenen Gästen (z.B. Regional- und Pressevertretern) vor. Anschließend erfolgt die Umsetzungsphase. Das u.g. Video zeigt die generelle Vorgehensweise.
Praxisbeispiel 1 - Jugend gestaltet WERTvolle Schule: Vor knapp 500 Gästen stellten (am 11. November 2016) 19 Oberstufenschüler/-innen des Gymnasiums Schwarzenbek (Schleswig-Holstein) ihre Vorschläge für eine zukünftig WERTvolle Schule den Mitschülern, Lehrkräften und Vertretern aus Politik und Wirtschaft vor, die nun gemeinsam umgesetzt werden sollen. Zuvor haben sich die Schüler/-innen in Arbeitsgruppen intensiv u.a. mit den Themen "Papierfreie Schule", "Abfall-arme und nachhaltige Ernährung (inkl. Lebensmittelverschwendung)", "Elektro-Schrott" sowie "Fairtrade und Öko-(Schul-)Kleidung" beschäftigt - unterstützt und begleitet durch Consideo und durch das Projektbue.ro für Vernetztes Denken (Hans-Werner Hansen) im Auftrag der AWSH Abfallwirtschaft Südholstein. Wie erfolgreich die Projekttage verliefen, zeigen Ihnen die folgenden "Anwenderberichte":
"Mit dem Projekt „Unsere Schule ist WERTvoll“ haben wir Neuland betreten. Wir sind beeindruckt, wie engagiert sich die Schüler/-innen des Gymnasiums Schwarzenbek mit den Themen Abfallvermeidung und –verwertung an der eigenen Schule auseinander gesetzt und dabei insbesondere das eigene Alltagsverhalten kritisch reflektiert haben. Durch Einsatz des Vernetzten Denkens konnten dabei nicht nur die entscheidenden Zusammenhänge berücksichtigt sondern hieraus auch die effektivsten Maßnahmen abgeleitet werden. Die Ergebnispräsentation vor knapp 500 Gästen war authentisch und überzeugend zugleich. Es war zu spüren, dass die Schüler/-innen komplett hinter den eigenen Maßnahmenvorschlägen stehen und diese nun auch umsetzen wollen. Innerhalb kürzester Zeit wurde somit eine tolle Brücke zwischen Nachhaltigkeitswissen und –handeln geschlagen. Ein mehr als beeindruckendes Projektergebnis, das weit über die sonst übliche, reine Sensibilisierung für Nachhaltigkeit hinausging. Wir werden die Schüler/-innen gerne auf ihrem weiteren Weg begleiten." Karsten Neuhaus, Umweltpädagogik, AWSH Abfallwirtschaft Südholstein GmbH
"Ich bin überaus dankbar, dass meine Schülerinnen und Schüler diese Woche erleben durften. Eine Woche unter kundiger Anleitung intensiv an einem Thema zu arbeiten und methodisch geschult zu werden, ist schon ein Privileg an sich. Dazu kommt aber noch, dass sich ein Problembewusstsein entwickelt hat, das dazu führt, dass die Schülerinnen und Schüler Verantwortung übernehmen möchten. Sie wollen, dass sich unsere Schule verändert und sie haben mit der Planung dieses Veränderungsprozesses begonnen. Mehr geht nicht!" Gabriele Golbeck, Gymnasium Schwarzenbek
"Dass Schüler ein großes Potential besitzen, ist nicht nur eine Annahme. Dass sie dieses Potential aber auch zur Lösung nachhaltiger und gesellschaftlich relevanter Probleme und Anforderungen einsetzen können und umsetzen wollen, wurde heute an der Europaschule Gymnasium Schwarzenbeck im Rahmen einer Projektwoche von 19 Schülerinnen und Schülern der Oberstufe eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Mit Hilfe des “Vernetzten Denkens, erarbeiteten sich die Schülerinnen und Schüler zum Thema „Unsere Schule ist WERTvoll“ Sichtweisen, über das Erkennen von und den Umgang mit Wertstoffen. Am Ende präsentierten sie den über 500 begeisterten Zuschauern aus Schule, Politik und Wirtschaft ihre Ergebnisse einschließlich Lösungen, die nicht nur Ressourcen schonen und Geld sparen, sondern vor allem die Entwicklung der Eigenverantwortung zum Nachhaltigkeitsthema überzeugend eingebunden haben. Ein Projekt, das überzeugt, begeistert hat und zukünftig seinen Platz in der BNE (Bildung für Nachhaltige Entwicklung) finden wird." Hans-Werner Hansen, Projektbue.ro für Vernetztes Denken, Gründer und Initiator der „ecopolicyade®“ – den bisher weltweit größten Wettbewerb im Vernetzten Denken für Jugendliche und Schüler/-innen. An dem Wettbewerb haben seit 2008 mehr als 4.000 Schulen und über 200.000 Schüler/-innen aus Deutschland teilgenommen.
Das folgende Video zeigt den Verlauf der Projekttage (Fotos: AWSH): Video Unsere Schule ist WERTvoll
Hier finden Sie ein Beispielmodell auf KNOW-WHY.NET zum Thema "Nachhaltige Kleidung an der Schule", das wesentliche Teile der von den Schüler/-innen entwickelten Konzepte beinhaltet.
Praxisbeispiel 2 - Jugend gestaltet autofreie Schulwege: An der Wagrienschule in Oldenburg (in Holstein) befassten sich Schüler/-innen der Klasse 10 im Rahmen von 2 Projekttagen (November 2015) mit dem Thema "Autofreie Schulwege". Hintergrund ist, dass immer mehr Eltern ihre Kinder zur Schule fahren. Sie glauben, dass ihr Kind so am Sichersten in die Schule kommt. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Mehr Fahrzeuge bedeuten ein höheres Risiko. Zudem können die Schüler/-innen es nicht erlernen, sich im Verkehr richtig zu verhalten. Weitere Folgen sind höhere Umweltbelastung, Bewegungsmangel, weniger soziale Kontakte... Bundesweit benötigen Schulen und Regionen daher dringend nachhaltige Lösungen. Die Schüler/-innen der Wagrienschule haben sich im Rahmen der 2 Projekttage mit diesem Thema befasst und an dem 2. Tag mit Hilfe von Vernetztem Denken eigene Lösungen entwickelt. Die 2 Projekttage wurden methodisch begleitet durch die gemeinnützige Stiftung Bürgerschloss Bredeneek e.V. in Zusammenarbeit mit Multivision e.V. aus Hamburg und Consideo aus Lübeck. Das Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt. Das Modell "Bessere Schulwege" auf KNOW-WHY.NET zeigt einige ausgewählte Ergebnisse. Das Modell wurde innerhalb von nur 3-4 Schulstunden entwickelt und ausgewertet und kann daher nicht vollständig sein! Das folgende Video "Vernetztes Denken an Schulen: Nachhaltige Schulwege" zeigt die Ergebnispräsentationen durch die Schüler/-innen und die Reaktionen der geladenen Gäste. Die Vertreter des Kreises, des Landes, der AktivRegion und der Stadt waren alle sehr begeistert von den entwickelten Maßnahmen der Schüler/-innen. Viele Dinge werden nun aufgegriffen und umgesetzt - teilsweise auf Kreis- bzw. Landesebene. Viel mehr konnte man wohl kaum in der kurzen Zeit erreichen - Glückwunsch an die engagierten Schüler/-innen der Wagrienschule!
Das folgende Video zeigt den Verlauf der Projekttage:
Link zum Video: Vernetztes Denken und Nachhaltigkeit - Modeln an Schulen
Praxisbeispiel 3 - Gewalt an Schulen: In 2009 fand in Lübeck ein Aktionstag statt, an dem ca. 150 Schüler/-innen aus 6 verschiedenen Schulklassen aus Schleswig-Holstein mitwirkten und dabei ein gemeinsames Konzept gegen Gewalt an Schulen - in 6 jeweils einstündigen, aufeinander aufbauenden Workshops - entwickelten. Das entwickelte Modell sowie die Präsentation zu den Ergebnissen finden Sie hier: Modell "Gewalt an Schulen"
„Wir waren mit Schülern des 13. Jahrgangs auf dem Aktionstag „Vernetztes Denken für Schulen" und sind begeistert von den Ergebnissen. Die unterschiedlichen Meinungen der Schüler wurden alle berücksichtigt und gemeinsam kamen wir sehr schnell zu einem erstaunlichen Modell. Überrascht hat uns die intuitive einfache Bedienung des iMODELERS von Consideo. Im Unterricht werden wir uns weiter in Projekten damit beschäftigen, nach weiteren Einsatzmöglichkeiten in unserer Schule suchen und diese dann für den Einsatz im Unterricht realisieren“, so Björn Stallbaum, Koordinator für Neue Medien am Gymnasium Trittau.
Praxisbeispiel 4 - Nachhaltiges Energiekonzept: Auf KNOW-WHY.NET (Modell Energieprojekt Schule) wird exemplarisch ein von Schülern der 9. Klasse der Oberschule in Fehrbellin entwickeltes Modell im Rahmen eines Schulprojektes aus Neuruppin (unterstützt durch die Stadtwerke Neuruppin) dargestellt. Das inhaltliche Ziel des Projektes bestand darin, ein nachhaltiges Energiekonzept für die eigene Schule, eingebettet in der Region zu entwickeln. Zudem sollten Maßnahmen entwickelt werden, um weniger Energie (Strom und Wärme) zu verbrauchen und den Anteil der "grünen Energie" zu erhöhen.